Die Nierenersatztherapie - was tun, wenn die Nieren versagen

Ein Nierenversagen stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. Ist dieses bereits aufgrund der Grunderkrankung und des Verlaufs abzusehen, empfiehlt es sich, frühzeitig die erforderliche Therapieform festzulegen. Die Art des Nierenersatzverfahrens ergibt sich dabei aus dem Wunsch des Patienten sowie den gegebenen Voraussetzungen. Diese werden im Idealfall durch einen Nephrologen mit dem Patienten und dessen Angehörigen gemeinsam festgelegt.

Die Zentrumshämodialyse:

Bei der Zentrumshämodialyse wird das Blut des Patienten über einen Zugang in den Blutkreislauf zu einem Dialysegerät geleitet. Dort filtert eine künstliche Niere Giftstoffe und überschüssiges Wasser. Die Behandlung findet in der Regel drei Mal pro Woche im Dialysezentrum statt und dauert etwa vier Stunden. Als Zugang werden vorzugsweise die eigenen Blutgefässe (in der Regel am Arm) verwendet. Dabei erfolgt ein Kurzschluss zwischen einer geeigneten Arterie und Vene  ("AV-Shunt"), welche Punktionen über Dialysenadeln zulassen. Weitere Möglichkeiten sind Kunstgefässe ("Grafts") sowie Dialysekatheter, falls keine geeigneten Gefässe verwendet werden können. Die Blutwäsche (Hämodialyse) in einem Zentrum ist die am weitesten verbreitete. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Patienten mit einer dialysebedürftigen Nierenerkrankung oftmals viele Begleiterkrankungen oder bereits ein höheres Alter haben, was das Mass an Eigenverantwortung einschränkt und ein höheres Mass an professioneller Hilfe einfordert


Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse):

Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse): Diese Methode nutzt das Bauchfell des Patienten als natürlichen Filter. Über einen Katheter wird Dialyselösung in den Bauchraum geleitet, die Giftstoffe und Flüssigkeit aufnimmt. Die Lösung wird regelmässig ausgetauscht, was der Patient nach entsprechender Schulung auch zu Hause durchführen kann. Sie bietet dem Patienten ein gewisses Mass an Unabhängigkeit, erfordert zugleich jedoch ein hohes Mass an Eigenverantwortung und gewisse hygienische und räumliche Gegebenheiten. Neben jungen, arbeitstätigen Patienten bietet das Verfahren auch bei kreislaufinstabilen Patienten mit schweren Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie der Leber gewisse Vorteile sowie auch bei Patienten, die eine ungünstige Gefässsituation haben und bei denen die Anlage einer AV-Fistel nicht möglich ist. Da mit zuckerhaltigen Lösungen gearbeitet wird, müssen Diabetiker möglicherweise ihr Behandlungsregime angepasst kriegen. Patienten, die schwerwiegende Erkrankungen im Bauchraum haben oder mehrfach dort bereits operiert wurden, eignen sich für dieses Verfahren oftmals nicht

Heimhämodialyse:

Ähnlich wie in einem Dialysezentrum führen Patienten die Hämodialyse zu Hause durch. Dies erfordert eine spezielle Ausrüstung und eine Schulung, ermöglicht es den Patienten jedoch, flexibler zu sein und die Behandlung eventuell häufiger durchzuführen. Neben einem hohen Mass an Eigenverantwortung bedarf es auch hier gewisser räumlicher und hygienischer Voraussetzungen. Das Verfahren empfiehlt sich in erster Linie für kreislaufstabile Patienten, die keine engmaschige ärztliche Betreuung erfordern


Nierentransplantation:

Die Transplantation einer Niere ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine gesunde Niere von einem Spender in den Körper des Patienten eingepflanzt wird. Dies kann eine Dialysebehandlung ablösen oder – falls ein geeigneter Lebendspender vorab gefunden wurde – sogar ersetzen. Erfolg und Lebensdauer des Organs hängen von vielen Faktoren, inklusive der Immunabwehr des Empfängers, ab

Konservative Therapie: 

Bei fortgeschrittener Nierenerkrankung kann eine symptomorientierte palliative Behandlung gewählt werden. Hierbei wird auf die Dialysetherapie verzichtet und stattdessen Symptome wie Schmerzen, Übelkeit oder Flüssigkeitsansammlungen behandelt, um die Lebensqualität zu erhalten oder gegebenenfalls zu verbessern. Für diese Variante entscheiden sich meist Patienten im fortgeschrittenen Alter sowie mit unheilbaren Erkrankungen, die eine mehrjährige Lebenserwartung unter Dialysetherapie unwahrscheinlich erscheinen lassen




 
















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