Die chronische Nierenerkrankung (CKD)

Epidemiologie

Mehr als 10% der Weltbevölkerung sind von einer chronischen Nierenerkrankungen (CKD) betroffen. Bei jedem dritten Erwachsenen besteht ein hohes Risiko, eine CKD zu entwickeln. Doch nur jeder zehnte der insgesamt betroffenen und weniger als die Hälfte der schwer erkrankten Patienten haben Kenntnis über ihr Leiden. Über die Gründe dieser erhobenen Daten kann nur spekuliert werden. Als wahrscheinlichste Ursache sind die unacharakteristischen Beschwerden einer CKD zu sehen, die oftmals auch sehr spät erst einsetzen. Zudem fehlen zuverlässige Laborparameter, die frühzeitig die Nierenerkrankung erkennen lassen.

Abb. 1: Prävalenz der chronischen Nierenerkrankung (u.a. National Kidney Foundation 20


Definition der CKD

Als chronische Nierenerkrankung wird die Funktionseinschränkung der Nieren (eGFR < 60 ml/min) und/oder das Vorhandensein einer strukturellen Nierenerkrankung die länger als drei Monate andauert bezeichnet.

Stadien der CKD

Neben der bekannten (oder vermuteten) Ursache ist die Entgiftungsleistung (geschätzt oder gemessen als glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) sowie der Eiweissverlust über den Urin (Albumin-Kreatinin-Ratio) zur Stadieneinteilung wichtig, da Störungen in diesen Bereichen sowohl für die Prognose der Nierenerkrankung als auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen.
Abb. 2: CGA-Klassifikation der KDIGO (2012) zur Stadieneinteilung der CKD

Ursachen der CKD

Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung nimmt die Anzahl von Gefässerkrankungen als Ursache der CKD mittlerweile eine führende Rolle ein. Daneben nehmen Blutzucker- und Blutdruckerkrankungen einen wichtigen Platz zusammen mit Fettstoffwechselstörungen und Nikotinkonsum als Ursachen der Gefässschädigung ein. Zudem lassen sich autoimmune Prozesse in den Nieren (Glomerulonephritis) sowie im ganzen Körper mit Beteiligung der Nieren (systemische Erkrankungen)  sowie erbliche, infektiöse, toxische und mechanische Ursachen der CKD erfassen. Zur Ursachenabklärung bedarf es einer breiten Diagnostik durch einen Spezialisten der Nephrologie.

 

Abb. 3: Ursachen einer CKD nach Levey et al. (2011)